DCC-EX

Jordbergkirche bediene ich per Hand. Die Weichen sind werden mechanisch gestellt. Gefahren wird mit der Roco Gleisbox 10764 und Multi- bzw. Lokmaus.

Damit bin ich zufrieden, doch stellt sich das Problem, dass man auf Ausstellungen auch einmal Pause machen möchte. Da braucht es einen Automatikbetrieb. Hierzu ist ein Interface zum PC oder eine neue Zentrale und Gleisrückmelder nötig. Wenn es halbwegs vernünftig sein soll, gehen schnell mal 500 Euro über den Tisch. Dafür gibt es zwei Loks mit Sound.

Die Alternative

Schon länger liebäugele ich mit DCC-EX, was früher einmal DCC++ hieß. Es ist eine Software, die einen Arduino in eine Digitalzentrale verwandelt. Mit WLAN-Ausstattung und einem Handy/Tablet/PC mit etwas Software hat man sogar ein vollständiges Digitalsystem, das allerdings (noch) nicht Railcom fähig ist.

Der Vorteil des Arduino ist, dass er I/O-Ports hat, die man mit einfachen Gleisbesetztmeldern ansteuern kann. Beim Arduino-Mega werden im Betrieb etwa 50 übrig bleiben. Da kann man schon eine ansehnliche Anlage steuern.

Hardware

Ein Arduino ist ein Steuerungscomputer mit einfachster Hardwareausstattung. Er lässt sich durch Steckbretter (Shields) einfach erweitern. Es gibt Shields für unzählige Anwendungen. Die Digitalsteuerung mit DCC-EX benötigt:

  • Arduino Mega
  • Motor-Shield
  • Für WLAN noch ein WLAN-Shield

Die Hardwareauswahl ist nicht ganz einfach, da nicht alle Motor-Shields das Auslesen der Decodereinstellungen unterstützen. Da kommt es mir gerade recht, dass es bei Ebay für rund 55 Euro inklusive Versand von „teilecamp“ ein fertiges Bundle gibt:

  • DCC-EX kompatibler Teilesatz WLAN fähige Digitalzentrale für die Modellbahn

Hier sind alle Teile inklusiv Netzgerät und Kabel drin. Das verspricht einfachen Aufbau, zumal es bei Bestellung eine sehr gute Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Download gibt.

Die Teile kommen umweltfreundlich mit Zeitungspapier geschützt und in einer Papiertüte zusammengefasst. Um die Verpackungen vom WLAN-Board und Motor-Shield weisen Papierbanderolen noch einmal auf Besonderheiten hin.

Beim Auspacken der Bauteile stellt sich ein Lächeln ein. Aus der Verpackung des USB-Netzgeräts fällt auch eine Packung Gummibärchen.

Den Zusammenbau zu beschreiben, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung ist sehr gut. Nur die Stolpersteine möchte ich noch einmal erwähnen.

  • Da das Motor-Shield auch den Arduino mit Strom versorgen kann, sollte man die Teile nicht zusammen bauen, bevor man die entsprechende Brücke durchtrennt hat. Sonst raucht der Arduino ab!
    Bei meinem Board ist die Brücke gar nicht geschlossen.
  • Der USB-Chip des Arduiono-Clones scheint recht exotisch zu sein. Deshalb muss auf dem PC, mit dem die Installation vorgenommen wird, ein Treiber installiert werden.
  • Auf meinem Manjaro-Linux startet der EX-Installer nicht wegen Problemen mit den Fonts. Arch Linux, die Basis von Manjaro, wird nicht unterstützt. Also bleibt mir nichts anderes übrig als Windows hoch zu fahren.
    Debian basierte Linux-Distributionen wie Ubuntu sollten funktionieren.
  • Wer lesen kann ist im Vorteil. Das WLAN funktionierte bei mir nicht, weil ich RX an RX und TX an TX gesteckt habe. Transmit (TX) muss nun mal an Receive (RX) damit gesendet und empfangen wird.
Die vollständige Zentrale

Der Test

Nun werden die mittleren beiden Schraubklemmen mit dem Testkreis verbunden, der EX-WebThrottle auf der Seite von DCC-EX aufgerufen und eine Lok aufs Gleis gestellt.

Im EX-WebThrottle muss die USB-Schnittstelle gewählt und verbunden, die Fahrspannung angeschaltet und die Lok angelegt werden. Dann kann die Fahrt losgehen.

Fazit

Der Service von „teilecamp“ ist schnell und perfekt. Soweit ich das jetzt schon beurteilen kann, passt die Hardware zusammen. Der Zusammenbau und die Installation klappt problemlos, wenn man nicht so einen exotischen PC wie ich hat.

Weiter geht es mit dem Programmieren und Auslesen der CVs.