Artitec bietet unter der Bestellnummer 7220020 das Rheinschiff ‚Helena‘ an. Es ist der Resin-Bausatz eines Binnenschiffs, dass m.E. in die Epoche 3 gehört. In der Verpackung kommen vier Resin-Teile, eine Ätzplatine, ein Polystyrol-Rundstab und die Bauanleitung zum Vorschein.
Die Anleitung ist lediglich eine Explosionszeichnung mit Positionsangaben der Bauteile und Bemalungsvorschlag.
Die riesigen Gießgrate unter den Resinbauteilen wirken abschreckend, was ich bei Artitec bisher nicht kannte. Ich versuche sie mit einem Seitenschneider abzuknabbern, was auch recht gut geht, bis das Material dünn wird. Schon habe ich einen Riss im Boden des Laderaums. Also bin ich noch vorsichtiger und „beiße“ alle 5 mm eine senkrechte Fuge in den Gussgrad. Nun ist die Belastung des Materials nicht mehr so groß.
Nun geht es ans Schleifen, bis die Aufstandsflächen plan sind. Die Aufbauten müssen noch angepasst werden, bis sie zusammenpassen. Hier achte ich wegen des folgenden Farbauftrags auf ein Bisschen Spiel.
Nach dem Entfetten mit Reinigungsbenzin wird zunächst einmal grundiert. Das Braun des Ladebodens wird zuerst lackiert. Bevor das Deck grün wird, klebe ich den gesamten Ladeboden ab.
Dann wird es arbeitsreich. Nun sollen die Innenwände von Laderaum und Bordwand lackiert werden.
Was im Ladeboden noch schnell und einfach geht, ist auf dem Deck mit seinen vielen kleinen Aufbauten eine Tortur. Insbesondere das schmale Seitendeck hat es in sich. Es ist nur etwa 1 mm breit und auf beiden Seiten unterschiedlich. Hierfür schneide ich verschieden dicke Streifen Abdeckfolie. Nur eine exakt passende Folie lässt sich auch bis unten herein schieben. Nach eineinhalb Stunden darf ich endlich lackieren.
Nach dem Trocknen geht es schon wieder ans Abkleben. Der Rumpf soll unterhalb der Scheuerleiste schwarz lackiert werden. Hier hilft 2 mm breites Tamiya-Abdeckband aus Kunststoff (Masking Tape for Curves). Es passt sich sehr gut an die Kontur der Leiste an.
Zur Auflockerung bemale ich zwischendurch die Aufbauten. Hier darf ich endlich mal den Pinsel schwingen.
Nun geht es an die Messing-Zurüstteile. Sie lackiere ich in der Ätzplatine. Dafür werden sie entfettet, grundiert und abgeklebt.
Nun schneide ich zuerst die Reling aus und montiere sie. Dafür muss sie erst einmal gebogen werden. Der Durchmesser einer Farbflasche passt zu dem des Hecks. Doch reicht er nicht beim Biegen, weil das Metall zurück federt. Also benutze ich kurzerhand den Deckel der Flasche.
Nach geduldigem anpassen kratze ich unteren Blechen die Farbe ab und fixiere die Reling mit Sekundenkleber am Schiff. Zur Sicherheit lasse ich nach dem Abbinden des Klebers noch weitere Tropfen in die Klebestellen laufen. Der flüssige Kleber verteilt sich so und hält wirklich.
Auch die Handräder, Masten und den Kran montiere ich auf die gleiche Weise. Zum Schluss rette ich noch den Schornstein aus dem Mülleimer, passe ihn an und lackiere ihn schwarz. Nach ein paar farblichen Ausbesserungen, ich habe fertig.