Der Doppelstockzug der LBE

Eine Stunde später zieht die Lok den Zug von Süden kommend in den Bahnhof Ratzeburg.

Die Lübeck-Büchener-Eisenbahn (LBE) entwickelte in den 1930er Jahren einen Doppelstockwendezug. Hierfür wurden sowohl die Wagen als auch die Lok neu entwickelt. Man versprach sich eine Erhöhung der Platzkapazität und eine Beschleunigung des Verkehrs gegenüber den bisher eingesetzten Dampftriebwagen.

Die Wagen wurden als 46 m lange Doppeleinheit mit Jakobsdrehgestell gebaut. Sie hatten ein Steuerabteil, das durch den Lokführer besetzt wurde. Der Heizer bediente die Lok auf Anweisung durch eine Klingel- und Sprechanlage. Als Planloks wurden 1B1-Lokomotiven der späteren Baureihe 60 entwickelt. Sie besaßen eine passend zu den Wagen grau lackierte Stromlinienverkleidung. Die fortschrittliche Zugeinheit wurde mit großem Presserummel am 7.4.1936 präsentiert.

Von den ursprünglich acht Doppelstockeinheiten blieb nur noch 30008 erhalten. Sie wird vom Verein Lübecker Verkehrsfreunde gepflegt. Im April/Mai 2006 wurde die Einheit bei der Firma Bombardier Transportation in Görlitz neu lackiert.

Wärend des Streckenjubiläums 140 Jahre Hamburg-Lübeck kam die Doppelstockeinheit am 17.9.05 nach Puttgarden. Deutlich wird der schlechte Zustand der Lackierung.
In neuem Farbkleid fährt die Doppelstockeinheit am 1.7.06 zum 40 jährigen Jubiläum des Deutschen Eisenbahn Vereins. Hier hat sie um 7:47 Uhr die Elbbrücken überquert.
Am nächsten Tag pendelt 218 499 mit dem Zug zwischen Lübeck und Mölln. Um 9:58 Uhr ist sie gerade nördlich von Ratzeburg.
Eine Stunde später zieht die Lok den Zug von Süden kommend in den Bahnhof Ratzeburg.

Inneneinrichtung

Am 17.9.05 hatte ich Gelegenheit, den Zug von innen zu fotografieren.

2. Klasse im Untergeschoss
2. Klasse im Obergeschoss
3. Klasse im Untergeschoss: Die Sitzlehnen sind umklappbar.
3. Klasse im Obergeschoss
Da der Zug im Touristenverkehr eingesetzt wird, ist im Untergeschoss des vollständig grau lackierten Wagen eine Bar eingebaut.