Schon ewig besitze ich eine Baureihe 50 mit Kabinentender. Als er noch für Schmidt in Hameln arbeitete, hat Michael Bahls sie mit einem Dampfgenerator ausgerüstet. Die Detailsteuerung von westmodel habe ich selbst montiert. Natürlich ist die Lok in den Jahren stark gealtert und verschmutzt. Sogar eine Tenderstromabnahme habe ich nachgerüstet.
Obwohl die Fahreigenschaften recht gut sind, ist sie, nachdem die KWE stillgelegt wurde, kaum noch gefahren. Dampf kommt nur aus dem Schornstein, wenn man den Trafo voll aufdreht. Ein Trix EMS-Gerät, das die Wechselspannung für den Generator lieferte, funktioniert nur mit Trafos ohne Elektronik.
Doch nun habe ich eine Digitalsteuerung. Sie verspricht saubere Langsamfahreigenschaften und einen schalt- und dimmbaren Funktionsausgang für den Dampfgenerator. Damit sollte doch mein früherer Traum einer vernünftig dampfenden Lok erfüllbar werden.
Als Decoder wähle ich einen Doehler & Haass DH10C. Er ist zwar etwas größer als der DH05C, doch benötigt die Lok wegen des Dampfgenerators mehr Strom. Mit einem Ampere Gesamtbelastung bin ich auf der sicheren Seite. Im Tendergehäuse reicht der Platz so gerade nicht aus. Also löte ich die nicht benötigten Lichtkabel ab und eins wieder an AUX2. Nun kann ich den Decoder unter den Kohlenkasten klemmen. Eine weitere Befestigung ist nicht notwendig.
Die Kabel der Gleisanschlüsse kappe ich um die Tenderstromabnahme anzulöten. Leider erwische ich dabei das orange Kabel. Sind das die ersten Anzeichen von grauem Star? Also muss ich auch dieses wieder zusammenlöten. Die Lötstellen werden mit Schrumpfschlauch isoliert.
Der Anschluss des Fahrgestells und des Motors ist einfach. Die Anschlussdrähte des Kondensators halten auch die Motorkohlen. Also kappe ich sie ein Stück hinter den Kontaktblechen und löte den Kondensator aus. Nun werden die vier Anschlussdrähte in rot, orange, schwarz und grau gemäß Schaltplan angelötet.
Dann stelle ich die Lok auf den Testkreis und schließe die Lokmaus an. Schon beim ersten Dreh am Regler fährt sie los. Nur die Fahrtrichtung stimmt nicht, das lässt sich aber schnell über CV29 umkehren.
Der Testlauf auf dem Treffen des Freundeskreises der Spur Z Hamburg verläuft zufriedenstellend, doch stören die dicken Kabel sehr. Also ersetze ich sie durch Lackdraht. Am Decoder schaffe ich das nur mit doppelter Verstärkung der Kopfbandlupe. Nach einem erneuten Testlauf klebe ich den Tender zusammen und schraube das Gehäuse auf. Die Decodereinstellungen lasse ich vorerst in der Grundstellung.