Die V100 fuhr eine Zeit lang, doch dann gab sie ihren Geist auf und produzierte einen Kurzschluss. Nach Rücksprache mit dem Händler stellt sich heraus, dass die Gleisspannung zu hoch war, obwohl ich ein Netzgerät mit 12V 20W benutze. Es ist ein Wechselstom-Netzgerät, auf das die Roco-Gleisbox mit einer höheren Spannung reagiert. Also messe ich nach.
12V AC 20W | 12V DC 12W | |
U Gleis | 19V | 15V |
U Gleis mit eingeschaltetem Dampfgenerator |
18V | 13,5V |
Ein einfaches Austauschen gegen das vorhandene Gleichstrom-Netzgerät kommt nicht in Frage, da schon der Dampfgenerator das Netzgerät überfordert. Deshalb löte ich mit eine doppelte Diodenstrecke mit jeweils 6 Dioden, die eine theoretische Absenkung der Gleisspannung um 4,2V erbringt. Tatsächlich sind es am Gleis aber 14V.
Die Diodenstrecke lackiere ich noch mit Lack aus der Sprühdose, der auch auf Metall haftet. Dann wird sie in das Gleisanschlusskabel eingelötet und mit Schrumpfschlauch gesichert.
Nach der Absenkung der Gleisspannung muss noch die Dimmung des Dampfgenerators der Baureihe 50 angepasst werden.
Anmerkung
Die Fahr-/Gleisspannung lässt sich nur mit einem traditionellen Zeiger-Voltmeter, einem sehr hochwertigen Digital-Voltmeter oder dem Oszilloskop messen. Die Rechteckimpulse bringen ein übliches Digital-Voltmeter durcheinander.
Bisher habe ich noch nie gehört, dass Decoder durch eine zu hohe Gleisspannung kaputt gehen. Die Diskussion über dieses Thema ging immer nur darum, die vorhandenen Bauteile der Lok (Motor, Beleuchtung) zu schützen. Nach genauerer Recherche habe ich folgendes herausgefunden:
- Im Allgemeinen geben die Hersteller der Decoder Fahrspannungen zwischen 25 und 35 V an.
- Werte zu den Fahrspannung sind auf den Homepages der Hersteller häufig nur recht versteckt zu finden, was gegen übliche Probleme in dieser Hinsicht spricht. Auch in den FAQs sind nur selten Fragen zu Fahrspannungen zu finden.
- Die Miniaturisierung hat zur Folge, dass es einige wenige Decoder gibt, die nur mit einer eingeschränkten Fahrspannung arbeiten.
- Lediglich Velmo gibt an prominenter Stelle auf der „Decoder-Seite“ eine „typische“ Fahrspannung von 12V, maximal 15V an.
- Man sollte sich vor dem Kauf eines Digitalsystems oder Decoders genau über die Gleisspannung informieren.
Liste von Decodern mit eingeschränkter Fahrspannung
Hier ist eine Liste von Decodern, die nur mit einer eingeschränkten Fahrspannung betrieben werden dürfen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sicherlich unvollständig, weil die Hersteller die Angaben über die Fahrspannungen häufig sehr gut „verstecken“.
Hersteller | Decoder | Fahrspannung |
Velmo | alle | 12V max. 15V |
Doehler & Haass | DH05C | 18V |
DH06A | 18V | |
Tams | LD-G-31 plus | 12-18V |
CTelectronic | DCX76z | 8-18V |
DCX77z | 10-16V | |
DCX77L | 10-18V |
Stand: 1.11.2016