Jung mit’m Tüddelband

In einem plattdeutschen Lied heißt es:

An de Eck steiht ´n Jung mit´n Tüddelband
in de anner Hand ´n Bodderbrood mit Kees,
wenn he blots nich mit de Been in´n Tüddel kümmt
un dor liggt he ok all lang op de Nees
un he rasselt mit´n Dassel op´n Kantsteen
un he bitt sick ganz geheurig op de Tung,
as he opsteiht, seggt he: hett nich weeh doon,
ischa ´n Klacks för ´n Hamborger Jung
Jo, jo, jo, klaun, klaun,
Äppel wüllt wi klaun,
ruck zuck övern Zaun.

Das im Lied erwähnte Tüdelband war ursprünglich keine Paketschnur. Warum sollte ein Kind damit so durch die Gegend laufen, dass es hinfällt. Es war in der ersten bekannten Textversion des Liedes ein Trudelband, ein Bandeisen, wie es Fässer zusammen hält oder als Radreifen auf Holzrädern benutzt wird. Dieses haben die Kinder früher zweckentfremdet und über die Straße rollen lassen.
Quelle: Hamburger Abendblatt, 23./24.7.11, S.9

muesum04b-17.jpg
Hinnerk steht mit seinem Trudelband an der Ecke.

Die Darstellung des Tüddelbands hat mir lange Zeit Kopfschmerzen bereitet, weil ich sie als äußerst schwierig empfand. Doch war das Ganze am Ende in einer halben Stunde erledigt. Ein Litzendraht wurde um einen kleinen Schraubendreher gewickelt und zusammengelötet. Der wurde dann Hinnerk in die Hand geklebt.