Schiffsmodell aus verkleinertem Papierbausatz

Ein erstes Modell habe ich aus dem verkleinerten Torfkahn vom Deutschen Schiffahrtsmuseum gebaut. Der Bausatz konnte leider nicht auf genau 1:220 verkleinert werden, bei 25% war auf dem Kopierer Schluss. Also hat der Bausatz einen Maßstab von 1:200. Ich habe mir gleich mehrere Kopien auf ein Blatt machen lassen, so dass ich mehrere Modelle bauen kann. Das Papier hat etwa 150 g/qm.

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Ein verkleinerter Bausatz auf der Originalanleitung. Im Vergleich zur 1-Cent-Münze erkennt man die Filigranität.

Durch das Verkleinern rutschen die auszuschneidenen Bauteile sehr dicht zusammen. Man muss schon einiges an Hirnschmalz aufbringen, um ein Einzelteil auszuschneiden ohne das nebenliegende zu zerstören. Begonnen wird mit dem Rumpf, der einige Knicklinien hat. Sie genau zu treffen, ist auch mit der Lupe ein schwieriges Unterfangen. Unter starker Vergrößerung fällt dann sofort auf, dass der Kopierer nur eine geringe Auflösung hat und sehr streifig arbeitet Auch ist die Farbe eher glänzend, was mit bloßem Auge nicht auffällt, bei Fotos doch sehr störend ist.

Beim Zusammenkleben merke ich schnell, dass das Papier zu stark ist. Die weißen Schneid- und Ritzkanten sind sehr auffällig und das Material ist sehr störrisch. Die Kanten sollten vor dem Kleben mit einem Buntstift nachgefärbt werden, doch das ist nicht einfach, weil die Teile sehr klein sind. Teilweise verbiegen sie sofort.

Diverse Details wie Ruder, Mast oder Pinne habe ich nicht aus Papier herstellen können. Weder das Ausschneiden der filigranen Teile noch das Rollen vom Mast ist in der Größe und Papierstärke nicht möglich.

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Das Schiff auf dem Ochsensee bei der Probefahrt: Bei der Flaute ist es kaum relevant, dass der Skipper über Bord gegangen ist und Ruder und Schwerter hochzogen sind. Die reflektierende innere Bordwand zeigt den Nachteil der glänzenden Kopien.

Fazit

Der Modellbau mit verkleinerten Papierbausätzen ist nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt habe. Es muss noch ein Versuch mit einem auf normalen Papier verkleinerten Modell gemacht werden. Das Aussehen des erstellten Modells passt nicht auf eine Anlage namens Müsum. Es passt eher nach Lüsum, wo alles etwas lässiger gesehen wird.