Haus Nr. 11

Bei einem Besuch in Lübeck fotografiere ich ein paar alte Häuser. Inzwischen habe ich auch ein 10 m-Maßband, so dass ich die Breite der Häuser aufmessen kann. Das erste Haus, was ich ins Modell umsetzen möchte, steht auf dem Grundstück Babaels Gang 33. Es ist recht klein, trotzdem passt es nicht auf ein Foto. Also mache ich zwei Fotos übereinander, die ich später am PC zusammensetze.

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Das Vorbildfoto wurde aus zwei Bildern zusammengesetzt. Die Straßen in Lübeck sind doch sehr schmal. Der kleine Gang rechts neben der Tür ist typisch für Lübeck. Als es in der Stadt in der Mitte der Trave zu eng wurde, wurden diese Gänge in die Häuser gebrochen und dahinter Häuser für Handwerker gebaut. Sie sind heute sehr beliebte Wohnungen.

Das Haus ist behutsam restauriert, so dass man sich eine Vorstellung vom ursprünglichen Aussehen machen kann. Die Fassade ist wie früher üblich geschlämmt, so dass die Backsteine noch durch die Wand scheinen. Bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass die Fenster früher Rundbogen hatten.

Die Geschosshöhen entsprachen früher nicht unseren heutigen Ansprüchen. Ich erinnere mich an ein ähnliches Haus in Flensburg, in dem ich im ersten Obergeschoss auch zwischen den Deckenbalken nicht gerade stehen konnte. Bei der Restauration des Lübecker Haus, wurde die Zwischendecke und der Erdgeschossfußboden tiefer gelegt. Man erkennt es an den modernen Mauerankern, die zwischen den ursprünglichen Fenstern liegen.

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Die Großaufnahme des Erdgeschoss zeigt deutlich die ursprüngliche Lage der Fenster. Sie waren deutlich höher und hatten einen Rundbogen. Die Maueranker zeigen die heutige Lage der Zwischendecke. Auch die Tür lag höher. Wahrscheinlich hatte sie eine Treppenstufe davor. Der Gang ist aber an der urprüngliche Position.

Im Dachgeschoss liegen die Fenster an der urprünglichen Stelle. Die quadratische Form erscheint plausibel. Interessant ist der Übergang zum Dach des linken Hauses. Ob das früher auch so gemacht wurde?

Das Haus ist 5,10 m breit. Im Modell sind das 23 mm. In der Umsetzung halte ich mich an die bewährten Arbeitstechniken. Einziges Problem ist der direkt ans nächste Haus anschließende Gang in den Hinterhof. Hier weiche ich vom Vorbild ab und setze ihn 2 mm nach links. Nur so kann ich eine Seitenwand bauen. Der Bau geht von der Hand und bietet keine erwähnenswerten Schwieigkeiten.

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Das fertige Modell: Deutlich zu sehen ist die Befestigungsart der Fallrinnen. Das Loch von unten ins Dach habe ich zu weit gebohrt und der Draht schaut oben heraus. Ein Tropfen rot wird die Schwachstelle tarnen.