In der Flensburger Zeitschrift „Hafenblatt“ habe ich in der Ausgabe vom August 2002 auf Seite ein historisches Foto gefunden, dass am Bollwerk im Flensburger Hafen aufgenommen wurde.
Das Bild zeigt etwa den Bereich, in dem heute der Museumshafen liegt. Der Fotograf steht wohl etwa in Höhe des heutigen Anlegeplatzes der Alexandra. Der Aufnahmezeitpunkt ist nicht bekannt. Die Zeit scheint aber genau zu passen. Es gibt überwiegend Segelboote und die Dampfer haben noch Masten mit Hilfsbeseglung und ein offenes Peildeck. Die Segeljolle im Vordergrund hat eine preußische Registriernummer (SH 2181).
Segelschiffe
Im Vordergrund liegen einige Segeljollen und Ruderboote. Sie scheinen von Fischern gesegelt zu werden. Denn an Land stehen durchlöcherte Holzkisten, in denen der lebende Fisch im Wasser gelagert wurde. Die vor dem Gleis stehende Fischkiste sollte nich mit einem Prellbock verwechselt werden.
Im Hintergrund sind die Masten vieler größerer Segler zu sehen. Die Menge zeigt, wie bevölkert ein Hafen um 1900 war. Dampfer Es sind die Schornsteine von 3 Dampfern zu erkennen. Die Falster rechts entläd gerade Säcke in die bereitgestellten Fuhrwerke. Die Arbeiter laufen einfach über eine auf hohen Böcken stehenden Planke und lassen die Säcken in den darunter stehenden Wagen fallen.
Pferdewagen
Zum Transport der Waren innerhalb des Hafens werden Pferdewagen benutzt. Die Pferde werden nur eingespannt, wenn die Wagen bewegt werden. So kommt es, dass auf dem Foto 9 Wagen, aber nur zwei nicht eingespannte Pferde-Paare zu erkennen sind.
Hafenmauer
Eine Mauer gibt es nicht, sondern eine Befestigung mit Holzbohlen. Für die kleinen Schiffe, gibt es einen Treppenabgang mit vorgebauten Steg. Dieses war wohl nur an der Ostseeküste üblich. An der Nordsee gibt es Ebbe und Flut.
Kohlenhandel
Die Gebrüder Petersen unterhielten damals einen Kohlenhandel, der mit einem Holzaun umschlossen war. Die Höhe des Zauns ist etwa doppelt so hoch wie eine Person, also etwa 3,5 m. Der Zugang wird durch mehrere Türen im Abstand von zwei bis drei Zaunfeldern ermöglicht. Die Kohle ist bis zur Oberkante des Zauns aufgehäuft.
Eisenbahn
Die Gleise liegen plan im Sand. Sie liegen recht weit von der Kante zum Wasser entfernt, so dass ein direktes Umladen der Waren in die Eisenbahnfahrzeuge nicht möglich ist. Es gibt einfache Sicherungen mit Hilfe von einfachen Brettern an der Schieneninnenseite. Hier kreuzen die Fuhrwerke die Gleise. Die Weichen werden scheinbar vom Rangierer mit Stangen gestellt. Hebel sind nicht zu erkennen. Die Gleise enden ohne Prellbock im Sand. Eisenbahnfahrzeuge sind nicht zu erkennen.
Beleuchtung
Im Vordergrund links steht eine Leuchte auf recht kleinen Mast. Sie scheint mit Gas betrieben zu werden. Interessanter sind zwei hohe Leuchten mit Holzmast. Hier hier sind die Lampen mit Hilfe von Seilen hochgezogen. Es ist nicht zu erkennen, wie sie betrieben werden.