Schiffsmodelle

Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert wurden noch viel mehr Waren mit dem Schiff transportiert. Die Liegezeiten waren wesentlich länger als heutzutage, weil die Schiffe per Hand ausgeladen wurden. Auch versuchten viele kleine Leute mit Fischfang den Eigenbedarf zu decken. Ein Hafen war also stets recht gefüllt mit Schiffen aller Größen, auch den kleinen.

Das Angebot an Fertigmodellen und Bausätzen im Z-Bereich ist auf den ersten Blick sehr klein. Daher werde ich wohl die meisten Modelle selbst bauen müssen. Hierzu gibt es im Bereich der Papiermodelle ansprechendes Zubehör in Ätztechnik.

Passende Schiffsmodelle werden vorwiegend als Papierbausätze angeboten, es gibt aber auch einige Fertigmodelle und Plastikbausätze. Für die Anlage Müsum gibt es die Einschränkung, dass es sich bis auf zwei Ausnahmen um Wasserlinienmodelle handeln muss. Es kommen auch die Maßstäbe 1:200 und 1:250 in Betracht.

Marktübersicht Papiermodelle

Sie sind konkurrenzlos günstig. Sie bieten den Vorteil, dass sich mit entsprechend verkleinerten Fotokopien auch Modelle, die in einem anderen Maßstab gehalten sind, verwenden lassen. So sollte es möglich sein eine größere Auswahl von passenden Modellen zu finden. Manchmal gibt es zu den Papierbausätzen spezielle Ätz-Zurüstsätze, so dass sich hochdetaillierte Modelle erstellen lassen.

Baobab, Lougre Harenguier de Normandie

Dieses scheint ein Modell eines französischen Fischkutters zu sein. Es ist nicht typisch für die Nordseeküste. Könnte aber in der Nordsee gefischt haben und beschädigt worden sein. Das Modell ist im Maßstab 1:100 gehalten, so muss eine Farbkopie mit 45% hergestellt werden. Das 1:220-Modell ist 19 cm lang. Die Detaillierung, besonders der Wanten, müsste man nachbessern.

Baobab, Thonier-Dundée de l’Ile de Groix

Dieses ist ein französischer Fischkutter. Er könnte auch in Deutschland gefahren sein, allerdings erscheint der Tiefgang für das Wattenmeer recht groß. Das Modell ist im Maßstab 1:100 gehalten, so muss eine Farbkopie mit 45% hergestellt werden. Das 1:220-Modell ist 13 cm lang. Die Detaillierung, besonders der Wanten, müsste man nachbessern.

Baobab, Langoustier Cap Sizun Audierne

Auch dieses ist ein französischer Fischkutter. Dem Namen nach zum Langustenfang eingesetzt. Auch dieses Schiff könnte in Deutschland gefahren sein, jedoch scheint auch sein Tiefgang für das Wattenmeer recht groß. Das Modell ist im Maßstab 1:100 gehalten, so muss eine Farbkopie mit 45% hergestellt werden. Das 1:220-Modell ist 13 cm lang. Die Detaillierung, besonders der Wanten, müsste man nachbessern.

Deutsches Schiffahrtsmuseum, Frachtdampfer Kanal von 1886

Der Dampfer wurde 1886 in Flensburg gebaut und fuhr für die beiden Gesellschaften Flensburg-Egernsunder Dampfschiffahrts-Gesellschaft und Sonderburger Dampfschiffahrts Actien-Gesellschaft. Er wurde extra für die Schleusen des alten Eiderkanals (Vorläufer des Nord-Ostsee-Kanals) gebaut, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass er auch nach Müsum kam. Der Dampfer sank 1909 mit einer Ladung Vieh an Bord, was dafür spricht, den Viehransport auf die Bahn zu verlegen. Das Modell ist im Maßstab 1:250 gehalten und 12cm lang. Die Detaillierung erfordert besonders an der Reling und den Davids einige Nacharbeit.

Deutsches Schiffahrtsmuseum, Torfkahn aus dem Teufelsmoor

Auch wenn es sich um ein kleines Segelschiff aus dem Binnenland handelt, so kann man sich schon vorstellen, dass sich einzelne Exemplare in das Wattemeer verirrt haben. Der Bausatz ist im Maßstab 1:50 gehalten, so muss eine Farbkopie mit 23% hergestellt werden. Das 1:220 Modell ist 5,5 cm lang. Problematisch erscheint der im Bausatz in Form eines braunen Quaders dargestellte Torf. Er muss natürlich weggelassen werden und eventuell Mast und Sitzbänke eingebaut werden.

HMV Hamburger Modellbaubogen, Peildampfer Schaarhörn

Dieser Bausatz ist im Maßstab 1:250 gehalten und kann unverändert eingesetzt werden. Er benötigt zur Verfeinerung einen Ätzsatz Passat, Peildampfer Schaarhörn. Dieser Bausatz ist im Maßstab 1:250 gehalten und kann unverändert eingesetzt werden. Er scheint zur Verfeinerung mit Ätzteilen geliefert zu werden. Er hat weniger Teile als der HMV-Bausatz.

Schreiber-Bogen, Kaiseryacht Meteor I

Die Meteor I ist der ehemalige schottische Americas Cupper THISTLE, Bauj. 1887. Sie ist wohl die kleinste kaiserliche Yacht, hat aber immer noch große Dimensionen. Das Modell ist im Maßstab 1:100 gehalten, so muss eine Farbkopie mit 45% hergestellt werden. Das 1:220-Modell ist 16 cm lang. Problematisch ist, dass es sich um ein Vollrumpfmodell handelt. Es muss also zu einem Wasserlinienmodell umgebaut werden. Auch wird der Bausatz mit vollen Segeln geliefert. Sie sind natürlich im aufgeschossenen Zustand darzustellen.

Schreiber-Bogen, Yacht America

Der Eigner dieser Yacht hat 1851 vor der Englischen Küste einige Yachten zu Wettfahrten herausgefordert und am Ende den 100-Guineas-Cup gewonnen. Aus diesen Wettfahrten ist der Americas Cup entstanden. Es ist also denkbar, dass 1900 noch Yachten dieses Typs auf den Weltmeeren unterwegs waren. Eventuell sind sie zu schnellen Frachtseglern umgebaut worden. Ob allerdings so ein schickes Schiff, sich nach Müsum verirrt hat, sollte bezweifelt werden. Das Modell ist im Maßstab 1:100 gehalten, so muss eine Farbkopie mit 45% hergestellt werden. Das 1:220-Modell ist 19 cm lang. Problematisch ist, dass es sich um ein Vollrumpfmodell handelt. Es muss also zu einem Wasserlinienmodell umgebaut werden. Auch wird der Bausatz mit vollen Segeln geliefert. Sie sind natürlich im aufgeschossenen Zustand darzustellen.

Wilhelmshavener-Möwe Verlag, METEOR III und IV, 2 kaiserliche Yachten

Auch die Meteor III und IV sind Renn-Yachten und kaum in Müsum gewesen. Das Baujahr der Meteor III ist 1902. So kommt das Schiff nur in bestem Zustand in Frage. Der glänzend weiße Rumpf lässt sich kaum mit einem Papierbausatz darstellen. Das Baujahr der Meteor IV ist 1908. Sie besitzt wahrscheinlich einen Mahagonirumpf, der glänzend lackiert war. Auch dies ist schwierig mit Papier darzustellen. Man kann annehmen, der Kaiser möchte während seines Kuraufenthalts mit seinem Schiff einige Schläge segeln. Die Modelle sind im Maßstab 1:250 gehalten, so können sie, falls es sich um Wasserlinienmodelle handelt, unverändert übernommen werden.