Das Vorbild des Mastkrans ist 1726 im Flensburger Hafen gebaut. Er diente ausschließlich zum Setzen von Masten und Spieren, nicht zum Be- und Entladen von Schiffen. 1889 wurde er abgebrochen.
Bei Einrichtung des Museumshafen wurde auch der Kran wiederhergestellt und 1991 fertiggestellt. Er ist Teil einer Holz-Anlegebrücke. Während der mittlere Mast in den Hafengrund gerammt ist, sind die Verstrebungen an den Pfählen der Brücke befestigt. Nach dem Bild auf einer Erklärungstafel, im Flensburger Museumshafen war dies früher nicht der Fall. Die Verstrebungen waren in die Erde gegraben und die Anlegebrücke nur so breit wie der Durchgang unter den kurzen Verstrebungen.
Das Modell des Mastkrans
Der Mastkran in Müsum stand direkt neben der Werft. Doch forderte das Gleis, das auf die neu gestaltete Anlegebrücke führt, seinen Preis. Der Kran musste abgebaut werden. Nachdem er begutachtet und im Holz für gut befunden wurde, baute man ihn 50 m weiter wieder auf.
Basis des Modells sind ein Aufmaß des Grundrisses und diverse Fotos vom Flensburger Nachbau. Er wird aus gebeizten Zahnstochern und Schaschlikspießen gebaut.
Das Aufmaß des Flensburger Krans: Während der Autor sich einen Zollstock leihen musste, hatte er den Zettel zufällig dabei. Der Kugelschreiber schrieb anfangs nicht, wie man am Krickel-Krackel oben erkennt. Diese Skizze reicht für den Modellbau, wenn man Fotos von den seitlichen Ansichten hat. |
Zuerst wird eine Grundplatte mit den Kantenlängen 55 mm * 55 mm ausgesägt. Nach reiflicher Überlegung entscheide ich mich für Polystyrol. Es hat den Vorteil, dass es nicht verzieht, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. In die Grundplatte wird für jede Holzstange ein Loch mit 3,5 mm bzw. 2,5 mm Durchmesser gebohrt. Nun wird der Kran im Grundgerüst aus den oben erwähnten Hölzern gebaut. Um die Längen der einzelnen Hölzer zu bestimmen drucke ich mir das Bild aus der übergeordneten Seite maßstäblich richtig aus. Zum Ablängen brauche ich das Holz nur auf das Bild zu legen und mit einem watenfreien Seitenschneider abzukneifen.
Die Arbeitsmaterialien liegen auf dem ausgedruckten Bild. Oben links ist die Grundplatte zu sehen. Beim einen Loch bin ich beim Bohren abgerutscht. Das lässt sich später sicher tarnen. |
Die seitlichen Stützen des Hauptmastes müssen angefast werden, damit sie gut anliegen. Hier bewährt sich die selbst gebastelte Sandpapierfeile, die ich schon beim Hausbau (siehe Modellbahn-Basteltipps/Hausbau) benutzt habe.
Nachdem die vier Hauptstützen aus Schaschlikspießen aufgestellt sind, müssen die kürzeren Dialgonalstreben aus Zahnstochern montiert werden.
Die Vierkanthölzer, die die Leiter bilden, werden aus 0,8 mm Balsaholz geschnitten. Hier ist der Balsastripper, den es in der Modellbauabteilung von Conrad Electronic gibt, sehr hilfreich. Auch diese Hölzer werden vor der Verarbeitung gebeizt. Mit jeweils zwei Ponalpunkten, die mit der Stecknadel aufgebracht werden, klebe ich die Hölzer an. Auf der linken Seite versuche ich, sie auszurichten, auf der rechten Seite stehen sie über. Man glaubt es kaum, doch habe ich einen Gesamtbedarf von etwa 40 cm Vierkanthölzern.
Die Leiter ist montiert, aber noch nicht abgelängt. |
Die überstehenden Enden werden mit einer feinen Hautschere abgeschnitten. Anfangs bin ich zu vorsichtig, so dass kein vernünftigerer Schnitt zustande kommt. Es stellt sich heraus, dass man einfach drauflos schneiden sollte.
Nun schneide ich aus dem 0,8 mm starken Balsaholz 3 mm breite Bretter. Drei Stück davon werden für den Ausleger aufeinander geleimt. Nach dem Trocken feile ich die Enden vorbildgerecht rund und beize danach das Holz. Durch ein senkrechtes Loch vorne am Ausleger kann später ein Seil aus Nähgarn gezogen werden. Der Hauptmast des Krans wird oben in den richtigen Winkel gefeilt, um den Ausleger aufzukleben. Hinten gibt es noch eine kleine Holzstützen für den Ausleger.
Der fertige Kran |
Das Mastlager
Die Masten, Rahen, Gaffeln und anderen Spieren müssen, wenn sie vom Schiff heruntergenommen werden, zwischengelagert oder bearbeitet werden. Hierfür stehen neben dem Mastkran einige Böcke.
Zuerst zeichne ich auf dem PC einen Bauplan, den ich auf Folie drucke. Die Außenmaße eines Bocckes sind 7 mm * 5 mm. Aus einem gebeizten North-Eastern-Profil baue ich mehr Böcke als nötig, indem ich die Bauteile direkt auf dem Bauplan ablänge und mit Ponal zusammenklebe. Die Spieren entstehen aus Zahnstochern und Rundholz in verschiedenen Längen. Sie werden mit glänzendem Klarlack lackiert. Nachdem die Böcke mit Ponal auf dem Untergrund fixiert sind, klebe ich die die Spieren oben drauf.
Im Mastlager am Mastkran liegen vier stabile Spieren. |